Dekubitusprophylaxe zu Hause – kleine Schritte, große Wirkung
Druckstellen entstehen schnell – besonders bei immobilen Klient:innen, die viel liegen oder sitzen. Für Pflegekräfte im ambulanten Dienst ist Dekubitusprophylaxe tägliche Routine – aber sie wirkt nur, wenn Beobachtung, Bewegung und Dokumentation ineinandergreifen.
Risiken früh erkennen
Eine strukturierte Einschätzung mit Skalen wie Graden hilft, Risiken sichtbar zu machen: eingeschränkte Mobilität, Inkontinenz, Mangelernährung, Durchblutungsstörungen. Frühzeichen sind nicht wegdrückbare Rötung, lokale Überwärmung, Verhärtung oder Schmerz. Je früher sie bemerkt werden, desto leichter lässt sich Schaden vermeiden.
Druckentlastung im Alltag
Regelmäßige Positionswechsel sind entscheidend. Wichtig: keine Reibung, keine ruckartigen Bewegungen.
• 30°-Seitenlage oder Mikrolagerungen, wenn Drehen schwierig ist.
• Fersen freilagern (z. B. Kissen unter Unterschenkel).
• Sitzende Patient:innen: Gewicht alle 15–30 Minuten leicht verlagern.
Hautpflege mit Maß
Die Haut sauber, trocken, aber nicht entfettet halten. pH-neutrale Waschlösungen und schützende Barrierecremes verwenden, jedoch keine dicken Schichten, die Luft abschließen. Keine kräftigen Massagen auf geröteten Stellen.
Ernährung, Hydration, Beobachtung
Eiweißreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeit fördern die Hautdurchblutung.
Dokumentation: täglich kurzer Check – Lokalisation, Zustand, Maßnahmen, Reaktion. Abweichungen (neue Rötung, Schmerz, Feuchtigkeit) sofort rückmelden.
💡 Fazit
Dekubitusprophylaxe funktioniert, wenn alle mitdenken: beobachten, entlasten, pflegen, dokumentieren. Kleine Schritte, die große Wirkung zeigen – für Sicherheit und Lebensqualität der Klient:innen.
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